Dienstag, 6. Oktober 2009

Erholung aus der Rezession

Auch wenn viele Marktteilnehmer noch immer daran zweifeln, dass die Rezession zu Ende ist, ist von vielen unbemerkt der Markt bereits über 50% von seinen Tiefstständen im März gestiegen. Wie geht es nun aber weiter? Dazu ist es hilfreich einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Wie hat sich die Börse in den letzten zwei ganz grossen Rezessionen verhalten:
Viele Marktteilnehmer vertreten die Ansicht, dass es nach einer Erholung von 50% jetzt eine Marktkorrektur geben muss, bevor es weiter steigen kann. Die Entwicklung von 1929 zeigt aber, dass es durchaus auch 170% steigen kann, bevor die erste grössere Korrektur kommt.

Ich erachte die Wahrscheinlichkeit, dass es weiter steigt mit 70% und die Wahrscheinlichkeit einer grösseren Korrektur mit 30%. Folgende Beobachtungen bringen mich zu dieser Schlussfolgerung:
- Der bisherige Anstieg erfolgte mit tiefen Volumen.
- Viele grosse und institutionelle Anleger sind nach wie vor unterinvestiert und haben den starken Anstieg verpasst. Mit jedem Tag, an dem die Börse steigt, wird ihre Lage ungemütlicher und sie müssen investieren.
- Die Notenbanken setzten immer noch alles daran eine Systemkrise abzuwenden. Dazu wurde so viel Geld wie noch nie in der Börsengeschichte in die Märkte gepumpt. Für die Notenbanken sei es wichtiger, dass diese Systemkrise nicht eintritt als sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Wer jetzt auf sinkende Märkte setzt, wettet nach wie vor gegen alle Nationalbanken.
- Solange in allen Zeitungen steht, dass eine Korrektur jetzt kommt, kommt keine. Gefährlich wird es erst wenn in allen Zeitungen steht, dass man jetzt ohne Gefahren investieren kann.
- Fast alle sogenannten vorauseilenden Wirtschaftsindikatoren verbessern sich stetig.

Jetzt zu investieren oder investiert zu bleiben braucht aber Mut. Wenn die Börse nun doch stark sinken sollte, werden alle sagen "aber es war doch jedem Schulbub klar, dass es nach unten gehen muss". Aber ist das wirklich so sicher?